Resilienz

Warum Krisen heute mehr Bedeutung haben als je zuvor: Eine dringende Auseinandersetzung mit Klimagefühlen

Die Frage, ob es nicht schon immer Krisen gab, lässt sich bejahen. Allerdings haben sich Krisen in den letzten Jahren in nie dagewesener Dichte manifestiert. Es scheint, als hätten sie sich zu einem integralen Bestandteil unserer Realität entwickelt, wobei ihre Häufigkeit und Intensität alarmierend zugenommen haben. In diesem Kontext tauchen neue Phänomene auf, wie die sogenannten Klimagefühle.

Was sind Klimagefühle?

Klimagefühle sind emotionale Reaktionen auf die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels. Es ist wichtig zu betonen, dass sie klar von behandlungsbedürftigen psychischen Symptomen und Krankheitsbildern zu unterscheiden sind. Solltet ihr solche Anzeichen bei euch bemerken, empfehlen wir, mit eurem Allgemeinmediziner:in darüber zu sprechen.

Die Rolle der Resilienz: Mentale Stärke als Schlüssel zur Bewältigung von Krisenfolgen

Mentale Stärke spielt eine entscheidende Rolle dabei, widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen von Krisen zu werden und konstruktiv mit ihnen umzugehen. In einer Zeit, in der sich Krisen verdichten und vielschichtiger werden, ist es unerlässlich, Strategien zu entwickeln, die uns befähigen, nicht nur zu überleben, sondern auch gestärkt aus solchen Herausforderungen hervorzugehen. Resilienz ermöglicht es uns, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, Belastungen zu bewältigen und aktiv nach Lösungen zu suchen. 

Warum Nürnberg im Fokus steht: Herausforderungen im Zusammenhang mit Klima und Wasser

Schon heute verbrauchen wir mehr Nutzwasser, als sich regenerieren kann, und das Wasserhaushalt unserer natürlichen Gewässer sieht nicht vielversprechend aus. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines immer trockeneren und heißeren Klimas – in Franken herrscht bereits jetzt ein Niederschlagsprofil wie in Marokko. 

Was uns in Franken erwartet

Franken ist geologisch und meteorologisch sehr wasserarm, und die Wasserversorgung erfolgt nicht nur regional, sondern auch bis zu 30% über Fernleitungen aus dem Donau-Ries. Nürnberg verfügt über nur wenige und flache Wasserflächen, was die Stadt besonders anfällig macht. Die Prognosen sagen einen Anstieg der Jahresmitteltemperaturen auf 12,6°C im Jahr 2100 voraus, mit dem höchsten prognostizierten Jahresmittelwert von 12,9°C im Jahr 2080. Dies bedeutet einen deutlichen Anstieg von etwa 3,5°C bis zum Ende des Jahrhunderts im Vergleich zur heutigen Situation.

Die Auswirkungen auf Nürnberg sind erheblich, mit einer Prognose von 46,8 Tagen im Jahr 2100 mit einer Temperatur ≥ 30°C, verglichen mit nur 10,4 Tagen im Jahr 2014. Diese steigenden Temperaturen belasten den menschlichen Organismus, insbesondere ältere oder sehr junge Menschen sowie diejenigen, die schwer körperliche Arbeit verrichten müssen. Die demografische Entwicklung wird voraussichtlich zu einem überdurchschnittlichen Anstieg älterer Menschen und einer Reduktion der arbeitsfähigen Bevölkerung führen.